Wir nehmen pro Woche 5 Gramm Mikroplastik auf
Eine Studie der Universität Newcastle (Australien) befasst sich mit der Datenlücke in Bezug auf die Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf die menschliche Ernährung. Die Studie schätzt die durchschnittliche Menge an Plastik, die der Mensch zu sich nimmt, auf 5g pro Wochen, was in etwa einer Kreditkarte entspricht. Die Ergebnisse bestätigen die Besorgnis über die große Menge an Plastik, die wir täglich zu uns nehmen.
Mikroplastik wird über das Wasser und Meerestiere aufgenommen.
Die größte Quelle für die Aufnahme von Kunststoffen ist das Trinkwasser. Überall auf der Welt finden sich Kunststoffe im Wasser (Grundwasser, Oberflächenwasser, Leitungswasser und in Flaschen abgefülltes Wasser). In einer Studie über abgefülltes Wasser, bei der eine begrenzte Anzahl von Orten auf der ganzen Welt untersucht wurde, wurde festgestellt, dass alle Proben Plastik enthalten. Wie Abbildung 1 zeigt, weist eine neuere Studie auf große regionale Unterschiede hin, wobei in amerikanischem oder indischem Wasser doppelt so viele Fasern pro 500 ml festgestellt wurden in amerikanischem oder indischem Wasser als in europäischem oder indonesischem Leitungswasser. Eine weitere wichtige Quelle sind Schalentiere (aber auch Fische), die bis zu 0,5 Gramm pro Woche ausmachen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Muscheln nach einem Leben in plastikverschmutzten Meeren im Ganzen verzehrt werden, einschließlich ihres Verdauungssystems.
Eine neue Studie hat erstmals Mikroplastik im menschlichen Blut nachgewiesen. Drei Viertel der Getesteten hatten laut der Studie der Freien Universität Amsterdam offenbar Kunststoff im Blut. Die Untersuchung war der erste Beweis dafür, dass Kunststoffpartikel in den menschlichen Blutkreislauf gelangen können. Frühere Hinweise darauf stammten aus Laborexperimenten. Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass Menschen im Alltag Mikroplastik aus ihrer Umwelt aufnehmen und dass diese Mengen im Blut messbar sind.
Die Gesamtkonzentration von Kunststoffpartikeln im Blut der 22 Probandinnen und Probanden betrug durchschnittlich 1,6 µg/ml, was einem Teelöffel Kunststoff in 1.000 Litern Wasser (zehn große Badewannen) entspricht.
Was hat aber nun Kaugummi mit Mikorplastik zu tun?
Nun, das ist ganz einfach. Fast alle Kaugummis bestehen zum grössten Teil, nämlich die Kaumasse, aus Plastik. Wir nun der Kaugummi ausgespuckt, dann wir der Kaugummi über die Zeit mit viel mechanischer Abnutzung in kleine Bestandteile zerrieben und gelangt mit dem Regen ins Abwasser und von dort in die Flüsse, Seen und schliesslich ins Meer. Und dort gelangt das Plastik via die Nahrungskette wieder zu uns zurück…